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Kakteen

Das Kaktus-Problem – Umgang mit Widerständen in Gruppen!

Stellen Sie sich vor, Sie arbeiten in einem Projekt mit jungen Erwachsenen bis 25 Jahre, die Sozialstunden zu erbringen haben und Arbeit oder Ausbildung suchen. Stellen Sie sich vor, diese haben keine Lust!

 

In der letzten Woche hatte ich einen anspruchsvollen Trainingsauftrag: ein Seminar im Ruhrgebiet mit MitarbeiterInnen, die in genau solch einem Projekt arbeiten. Thema: „Umgang mit Widerständen in Gruppen“.  Da der Widerstand in dem Projekt erheblich war, konnten wir das Thema sehr praktisch angehen ;-).

In der Seminargruppe haben wir uns deshalb zuerst intensiv mit den möglichen Ursachen von Widerständen beschäftigt: allgemeine Unlust, Lernen wird negativ erlebt, fehlendes Bewusstsein für eigene Selbstwirksamkeit, sachlich falsche Selbsteinschätzung „Ich kann das nicht“,  noch kein Vertrauen zu den Bezugspersonen, persönliche Probleme, Angst vor einzelnen Elementen des Programms…

In einem nächsten Schritt haben wir uns dann die verschiedenen Symptome des Widerstands angesehen: Widerspruch, Ausweichen, Aufregung und Lustlosigkeit.

Und wie kann man nun mit diesen Widerständen umgehen?

Ich schlage zurzeit drei Methoden vor, um mit Widerstand in Gruppen konstruktiv umzugehen und ihn im Endeffekt gemeinsam mit den Gruppenteilnehmern zu überwinden.

Diese drei Methoden sind die Interventionstechniken nach Paul Lahninger,

  • einfühlen
  • versachlichen
  • abgrenzen

die wir anhand von Beispielen genauer untersucht und bearbeitet haben. Hier ein Arbeitsblatt mit Beschreibungen der Interventionen.

Zwei weitere, unverzichtbare Voraussetzungen sind Echtheit/Identität der Mitarbeiter und die Fähigkeit, Motivation bewusst zu fördern. Deshalb nahm die Beschäftigung mit Strategien zur Motivation auch viel Raum ein.

Vom Thema inspiriert, entwickelten die TeilnehmerInnen eine Liste mit Ideen für praktische Veränderungen im Projektablauf.

Nochmal herzlichen Dank an alle Seminarteilnehmer für die engagierte Mitarbeit.

Das Thema ist Bestandteil des Online-Trainings für Jobcoaches, hier der Link, ausführliches Material dazu finden sie hier.

Mit Grüßen aus dem Ruhrgebiet

Reinhard Kröger

 

Hund, der gähnt

Null-Bock-Stimmung bei Job-Themen überwinden!

Was ist, wenn die Stimmung im Job-Seminar auf dem Nullpunkt ist und die arbeitssuchenden Teilnehmer und Teilnehmerinnen komplett demotiviert?

Ganz wichtig ist es zunächst in so einer Situation herauszufinden, was der Grund für die Demotivation ist. Ich habe bei meinen Seminaren Arbeitssuchende unter 25 Jahren gefragt, warum sie häufiger selbst getroffene Entschlüsse (wie z.B. „ich will Bewerbungen schreiben, Anrufe machen, Besuche bei möglichen Arbeitgebern machen…“) nicht umsetzen. Das waren ihre Antworten:

  • Faulheit / Bequemlichkeit / Null Bock
  • Angst vor Misserfolg
  • „ zu viel Stress“
  • Freizeit geht vor (Prioritäten)
  • „mir ist alles egal“
  • „ich will Ergebnisse – sofort “
  • „das passiert von allein“ (gute Fee-Prinzip)
  • Frust zwischendurch
  • keine Vorbilder / Beispiele

Der nächste Schritt als Trainer ist,  die Gruppe zu motivieren und aktiv werden zu lassen – oft verschwindet die Demotivation von ganz allein, wenn  erste Erfolgserlebnisse sichtbar werden. Mein Ansatz ist daher:

  • ein Programm zur Grundmotivation mit der Gruppe bearbeiten: Übungen dazu finden Sie immer wieder hier auf dem Blog.
  • mit der Gruppe die gemiedenen Tätigkeiten gleich vor Ort praktisch durchführen, z. B. Anrufe, Bewerbungen und Besuche bei Firmen
  • die Aktionen mit der Gruppe nacharbeiten und auswerten

Durch diese Vorgehensweise sind Erfolge praktisch vorprogrammiert, die Erfahrung von Selbstwirksamkeit bei den Teilnehmern steigt und damit die Motivation für die nächsten Schritte!

Hier noch ein Blogartikel zum Thema Widerstände

Ein komplettes Motivationstraining finden Sie in meinem Materialbuch

Ampel grün

Die besten Motivations-Tipps/5

Steht Ihre persönliche Motivations-Ampel auf „Grün?“

Ralf Dannemeyer hat in seinem Buch „Motivation“ wichtige Fragen formuliert, die wir uns alle einmal stellen sollten:

  • Will ich? Bin ich fest entschlossen etwas zu tun? Oder denke ich nur, ich sollte – möchte es aber eigentlich gar nicht unbedingt?
  • Kann ich? Habe ich mir realisierbare Dinge vorgenommen? Habe ich die passenden Fähigkeiten? Kann ich selbstbewusst und fest überzeugt von meinen Kompetenzen die Dinge angehen?
  • Darf ich? Brauche ich noch zusätzliche Erlaubnis von irgendeiner Stelle? Was hindert mich daran, endlich das umzusetzen, was ich mir schon lange vorgenommen habe? Wer schreibt mir eigentlich vor, was ich darf und was nicht?

Wenn Sie diese drei Fragen mit Ja! beantworten können, dann steht Ihre Motivations-Ampel auf „Grün“. Natürlich ist der Aufbau und das Aufrechterhalten von Motivation eine Daueraufgabe. Und wir sollten uns und anderen diese Fragen immer mal wieder stellen. Gerade in Arbeitsmarktprojekten ist Motivation ein zentrales Thema!

Arbeiten Sie mit diesem Dreiklang der Motivation:

Ich will: Da geht es um Ihre Leistungsbereitschaft. Sie wollen etwas machen, ein Projekt angehen, Experte für etwas werden, eine Fortbildung machen, ein Angebot veröffentlichen.

Ich kann: Hier geht es um Ihre Leistungsfähigkeit. Sie sollten in Bereichen arbeiten sollten, in denen Sie begabt sind und diese Fähigkeiten immer wieder trainieren.

Ich darf: Jetzt geht es um Leistungsmöglichkeiten, wo kann ich meine Fähigkeiten einsetzen, ist das auf meinen bisherigen Einsatzfeldern möglich? Oder sollte ich mir neue Einsatzfelder suchen?

Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch: Wir müssen nicht, sondern wir wollen, können und dürfen! Wir haben ja Entscheidungen getroffen, für diese Branche, für diesen Berufsbereich. Und wir übernehmen Verantwortung für die Konsequenzen unserer Entscheidungen. Ralf Dannemeyer sagt: Motivation entsteht durch Selbstverantwortung.

Weiter unten finden Sie unten andere Motivations-Tipps aus der Serie.

Was sind Ihre Gedanken zu diesen drei Fragen, schreiben Sie gern etwas in die Kommentare!

Mit herzlichen Grüßen aus dem Ruhrgebiet

Reinhard Kröger


Mehr zum Thema:

Die besten Motivations-Tipps/1

Die besten Motivations-Tipps/2

Die besten Motivations-Tipps/3

Die besten Motivations-Tipps/4