Hund, der gähnt

Null-Bock-Stimmung bei Job-Themen überwinden!

Was ist, wenn die Stimmung im Job-Seminar auf dem Nullpunkt ist und die arbeitssuchenden Teilnehmer und Teilnehmerinnen komplett demotiviert?

Ganz wichtig ist es zunächst in so einer Situation herauszufinden, was der Grund für die Demotivation ist. Ich habe bei meinen Seminaren Arbeitssuchende unter 25 Jahren gefragt, warum sie häufiger selbst getroffene Entschlüsse (wie z.B. „ich will Bewerbungen schreiben, Anrufe machen, Besuche bei möglichen Arbeitgebern machen…“) nicht umsetzen. Das waren ihre Antworten:

  • Faulheit / Bequemlichkeit / Null Bock
  • Angst vor Misserfolg
  • „ zu viel Stress“
  • Freizeit geht vor (Prioritäten)
  • „mir ist alles egal“
  • „ich will Ergebnisse – sofort “
  • „das passiert von allein“ (gute Fee-Prinzip)
  • Frust zwischendurch
  • keine Vorbilder / Beispiele

Der nächste Schritt als Trainer ist,  die Gruppe zu motivieren und aktiv werden zu lassen – oft verschwindet die Demotivation von ganz allein, wenn  erste Erfolgserlebnisse sichtbar werden. Mein Ansatz ist daher:

  • ein Programm zur Grundmotivation mit der Gruppe bearbeiten: Übungen dazu finden Sie immer wieder hier auf dem Blog.
  • mit der Gruppe die gemiedenen Tätigkeiten gleich vor Ort praktisch durchführen, z. B. Anrufe, Bewerbungen und Besuche bei Firmen
  • die Aktionen mit der Gruppe nacharbeiten und auswerten

Durch diese Vorgehensweise sind Erfolge praktisch vorprogrammiert, die Erfahrung von Selbstwirksamkeit bei den Teilnehmern steigt und damit die Motivation für die nächsten Schritte!

Hier noch ein Blogartikel zum Thema Widerstände

Ein komplettes Motivationstraining finden Sie in meinem Materialbuch

Was macht eigentlich ein Jobtrainer?

Nachdem ich die Frage „Was macht eigentlich ein Jobcoach?“ im Rahmen der Blogparade von Wibke Ladwig beantwortet habe, geht es jetzt weiter mit der nächsten Frage: „Was macht eigentlich ein Jobtrainer?“

In den letzten Jahren hat sich auch für die Tätigkeit in Arbeitsmarktprojekten der Begriff „Jobcoach“ durchgesetzt. Der Begriff Jobtrainer beinhaltet nach meiner Definition noch stärker die Vorbereitung auf ein Arbeitsverhältnis. Ein Jobtrainer trainiert z. B. Mitarbeitende in einem bestimmten Berufsbereich oder er bereitet, wie in meinem Fall, auf die Arbeitsaufnahme vor. Als Trainer habe ich in den letzten Jahren häufig für die Jugendhilfe Essen gearbeitet.

Die Jugendhilfe Essen hat einen Schwerpunkt beim Berufseinstieg von arbeitslosen Menschen unter 25 Jahren, dabei  geht es oft um die Integration von jungen Erwachsenen, die als schwierig und problematisch gelten. Besondere Projekte in diesem Zusammenhang sind GWA-PLUS mit aufsuchender Hilfe und intensiver Betreuung und das T.E.P.-Projekt für junge Eltern mit Ausbildung in Teilzeit.

Bei den Einsätzen in der Zielgruppe U25 habe ich viel Material zum Thema Ausbildung, Berufsberatung und Vermittlung erarbeitet und werde dies in den nächsten Wochen als Teil meines E-Books „Es gibt Arbeit! So finden Sie Ihren Job“ herausbringen.

Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen und beim Mitarbeiterteam für die gute Zusammenarbeit bedanken, von der ich viel profitiert habe und die ich nicht für selbstverständlich halte!

Urlaubsfoto Wieviel Zeit investieren Sie in Ihre Jobsuche?

Wieviel Zeit investieren Sie in Ihre Jobsuche?

 

Eine andere Frage: Wieviel Zeit investieren Sie in Ihre Urlaubssuche?

Mal angenommen, Sie fahren bald in den Urlaub. Dazu bereiten Sie Ihre Reise vor: Sie gehen ins Internet, vergleichen Preise, lesen Reiseführer, schauen DVD’s an. Wie lange dauert das? Wahrscheinlich unzählige Stunden, die Sie in die „schönsten 14 Tage des Jahres“ investieren. In die Suche nach einem Job investieren manche Jobsuchende, meiner Beobachtung nach, nur wenige Stunden im Monat – in die Suche nach einer Tätigkeit, die einen Großteil ihrer Zeit in Anspruch nimmt und die sie jahrelang ausführen wollen. Warum investieren sie in die Jobsuche nicht ebenso viel Zeit – ist ihnen der Urlaub wichtiger?

Das glaube ich nicht. Tatsächlich aber klingt Urlaubssuche netter und verspricht mehr Spaß als der Gedanke, sich einen Job suchen zu müssen. Aber jeder weiß, Probleme zu lösen ist nicht unbedingt unterhaltsam. Eine erfolgreiche Jobsuche kostet einiges an Aufwand: Sie brauchen Zeit, in der Sie sich mit Ihren Fähigkeiten und Ihrem Job-Profil beschäftigen (mehr dazu im E-Book), Zeit für Internet-Recherche nach passenden Jobs und Zeit für Bewerbungen (Tipps dazu auch beim Artikel Marketing-Pipeline). Jobsuche ist also ein Projekt! Und ich möchte Sie dazu ermutigen, bei diesem Projekt einen Schwerpunkt zu setzen.

Hilfreich dazu sind auch die Tipps aus dem Buch „In 90 Tagen aus der Arbeitslosigkeit“ von Hans-Georg Willmann, hier dazu der Link:

  • Checken Sie Ihre Ausrüstung: Internetzugang, Computer, Schreibprogramm, PDF-Tool,  Telefon mit guter Sprachverständigung.
  • Informieren Sie sich, wie aktuelle Bewerbungsunterlagen aussehen.
  • Machen Sie sich einen Wochenplan, was Sie in jeder Woche schaffen wollen, an welchen Tagen und mit wieviel Stunden (Jobrecherche, Bewerbungen schreiben, Fotos machen, Firmen telefonisch kontaktieren…).
  • Entwickeln Sie eine Tagesroutine und halten Sie sich daran, mehrere Wochen lang.
  • Nutzen Sie kostengünstige E-Mail-Bewerbungen.
  • Fassen Sie telefonisch nach, d. h. erkundigen Sie sich nach 14 Tagen nach dem Ergebnis Ihrer Bewerbungen.

Ich hoffe, diese Tipps helfen Ihnen ein Stück weiter.

Ihr Reinhard Kröger