Fragezeichen

Was macht eigentlich ein Jobcoach?

Was macht eigentlich ein Jobcoach? Im Rahmen der Blogparade „Und was machen Sie so beruflich?“ auf dem Blog von Wibke Ladwig beantworte ich diese Frage: 

Ein Jobcoach macht das, was ich seit mittlerweile 20 Jahren gerne mache: Menschen beraten, damit sie den richtigen Job finden. In Einzelgesprächen oder in Gruppen von 6-20 Personen berate ich Teilnehmende mit Hilfe von Arbeitsblättern und Übungen, wie sie einen Job finden, der zu ihren Stärken und Interessen passt. Es gibt viele Bildungsfirmen in Deutschland, die solche Kurse für Arbeitsuchende anbieten, Auftraggeber sind meist die Arbeitsagentur oder die Jobcenter. Überall in diesen Firmen arbeiten natürlich Jobcoaches. Häufig sind auch gemeinnützige Organisationen, die Jobcoaching anbieten und dann gibt es noch einzelne Trainer/Jobcoaches, die sich an Selbstzahler wenden.

Aber was genau mache ich dann den ganzen Tag? Hier ein Beispiel: Ich sitze mit einer Gruppe Arbeitsuchender zusammen und stelle ihnen erst einmal auf der Grundlage von umfangreichen  Arbeitsmaterialien viele Fragen: Was sind Ihre Fähigkeiten? Was sind Ihre Werte? Wer ist eigentlich Ihre Zielgruppe? Das ist oft gar nicht so einfach. Die Antworten hält jeder/jede dann schriftlich fest. Wenn das geklärt ist, überlegen wir gemeinsam, wie sie die Zielgruppe (die Unternehmen, die zu ihnen passen) durch wirksames Selbstmarketing erreichen können. Dann führen wir diese Selbstmarketing-Aktionen (Telefonate, E-Mail-Bewerbungen, Informations- und Bewerbungsgespräche) ganz praktisch durch.

Die Beantwortung der spannenden Frage „Wie kann ich meine Fähigkeiten und meine Kenntnisse zu einem Berufsprofil zusammenfassen?“ (hier ein Video zu den Basics) und die Recherche nach möglichen Arbeitgebern sind ein wesentlicher Bestandteil meiner Arbeit als Jobcoach in Gruppen . Dort treffe ich auf sehr unterschiedliche Teilnehmende: Menschen unter 25, Menschen 50Plus,  Arbeitsuchende mit akademischem Abschluss, Industriehelfer, Kaufleute, Handwerker…  Immer mal wieder berate ich auch Existenzgründer, die sich ihren Job selber schaffen wollen.

In den letzten Jahren hat sich mein Schwerpunkt dann verändert: Ich entwickele neues Material für Jobcoaches und Trainer in Arbeitsmarktprojekten, erstelle Schulungsvideos über Jobcoaching, bilde Berater und Dozenten online weiter, schreibe für das Jobtrainer-Blog und halte über meinen Newsletter (Sie können sich gerne eintragen!), über YouTube und über XING Kontakt zu KollegInnen und Bildungsträgern aus meiner Branche und aus verwandten Bereichen.

Traumjob selbst erfinden!

Wie kann ich meine Jobchancen optimieren? Soll ich die Branche oder die Firma wechseln? Gibt es für mich als Freiberufler noch andere Arbeitsfelder?

Solche Fragen werden in dem Buch „Business Model You – Dein Leben Deine Karriere Dein Spiel“ beantwortet.
Beantwortet? – nun, das stimmt nicht ganz. Der Leser soll sich anhand der Ideen, vorgestellten Strategien und vieler Beispiele seine Antwort selbst erarbeiten. Dabei wird mit der meiner Erfahrung nach richtigen Vorstellung gearbeitet, dass die Leistung, die Sie als Angestellter einem Arbeitgeber anbieten, ein Geschäftsmodell ist.

„Traumjobs werden häufiger geschaffen als gefunden…“
Ein für mich wichtiger Teil des Buches sind die Kapitel 6 und 7  „Erfinden Sie sich neu“ und „Erneuern Sie Ihr persönliches Geschäftsmodell“. Hier geht es um die Überwindung eingefahrener geistiger Modelle, das Verändern von einzelnen Bausteinen Ihres Angebots, die Identifikation problematischer Bausteine, Inspiration zur Neuerfindung, Erweiterung des eigenen Ansatzes. Alle Ideen werden an konkreten Beispielen festgemacht, wie z. B.  Blogger, Lehrerin,  Experte, Kundenberater, Vertriebsprofi, Musikerin, Teamleiterin, Redakteur. Sie sollten bei der Lektüre außerdem bereit sein, intensiv gedanklich zu arbeiten und Spaß an kleinen Zeichnungen und Schaubildern haben.

„Sie brauchen nämlich nur drei Dinge, um die Welt zu verändern: Ihren Kopf, ein Blatt Papier und einen Stift. Sonst nichts? Nur dieses Buch.“ ( Zitat aus dem Buch)

Business Model You – Dein Leben Deine Karriere Dein Spiel von Tim Clark, Alexander Osterwalder, Yves Pigneur, Campus Verlag

Bewerbungsgespräch Mitarbeiterin

Bewerbungsgespräche auf gleicher Augenhöhe!

Julia Berger hat es in ihrem Buch „Gefeuert – Mein Leben nach der Kündigung“ auf den Punkt gebracht. Eigentlich ist ein Vorstellungsgespräch eine gleichberechtigte Gesprächssituation. Der Bewerber / die Bewerberin sucht einen interessanten Job, der Arbeitgeber einen passenden Mitarbeiter / eine passende Mitarbeiterin.

Oft entsteht aber in den Gesprächen für den Bewerber eine eher unangenehme Bittstellersituation. Und das bei dem in der Öffentlichkeit ständig angesprochenem Fachkräftemangel;-). Hier einige Hilfen, wie Sie in einem Bewerbungsgespräch auf gleiche Augenhöhe kommen:

  • Sehen Sie sich als Fachkraft! Hier finden Sie eine kleine Übung zu diesem Thema!
  • Nennen Sie Ihren vorher kalkulierten, angemessen hohen Preis!
  • Entscheiden Sie sich, sich wohlzufühlen.

Sie sind hier, um dem Arbeitgeber ein gutes Angebot zu machen. Und der Arbeitgeber sollte erfreut sein, ein Gespräch mit einer motivierten Fachkraft zu führen.

Und wenn der Interviewpartner diese Ausgangslage nicht versteht? Dann ist das schade, aber normalerweise nicht lebensgefährlich und muss unter „unerfreuliche Vorkommnisse“ abgebucht werden.

Und wenn Sie verbal pauschal abgewertet werden? Mein Tipp: Reagieren Sie mit Freundlichkeit – absolute Freundlichkeit lässt oft den aggressiven Druck zusammenbrechen.