Beiträge

Online-Jobcoaching – aber wie?

Die Corona-Krise hat viele Menschen ins Homeoffice befördert. Für Jobcoaches ist Online-Jobcoaching daher eine gute Alternative zur Beratung vor Ort. Doch wie geht das mit möglichst einfachen Mitteln?

Ich experimentiere schon seit einiger Zeit mit verschiedenen Lösungen und habe mich für eine stabile, technisch hochwertige Lösung entschieden. Bei der Online-Beratung kombiniere ich die Videokonferenz-Software Zoom mit der Nutzung von Arbeitsblättern aus meinem Materialbuch (hier dazu der Link).

Warum Zoom? Der Basic-Tarif ist kostenlos für die 1:1-Beratung in beliebiger Länge und ab dem dritten Teilnehmenden auch kostenfrei bis zu 40 Minuten Beratungszeit. Darüber hinaus gibt es einen recht günstigen Premium-Tarif für Vielnutzer – all das in erstklassiger Videoqualität (vergleichen Sie doch einfach mal z.B. mit Google Meet oder Jitsi Meet!), guter Tonqualität, mit einfacher Anmeldung und stabiler Performance. Sie brauchen nur ein Notebook oder einen PC (mit Kamera und Mikro) sowie eine ordentliche Internet-Verbindung. Und natürlich die entsprechende Ausrüstung bei den Teilnehmenden.

Aber gab es da nicht mal ein Sicherheitsproblem bei Zoom? Am Anfang der Corona-Krise, als die Nutzerzahlen plötzlich hochschnellten, wurde ein Bug bei Mac-Computern entdeckt, der längst beseitigt ist. Außerdem gab es Gruppen, die die Meeting-ID (den Zugang) für Veranstaltungen auf sozialen Plattformen veröffentlichten, und Trolle traten auf. Wenn man den Meeting-Zugang nur dem Teilnehmenden gibt, kann das nicht passieren.

Online-Coaching mit Arbeitsblättern
Die Dateien verschicken Sie am besten per Mail oder Zoom. Arbeitsblätter zum Ausfüllen können die Teilnehmenden sich ausdrucken und bearbeiten. Das Ergebnis kann dann in der aktuellen oder in einer weiteren Sitzung ausgewertet werden. Zoom macht es zudem möglich, dass Sie und die andere Person sich gegenseitig ihren Bildschirm freigeben. So können Sie zum Beispiel eine Präsentation oder ein Bild gemeinsam auf dem Desktop anschauen, an Bewerbungsunterlagen arbeiten oder im Internet recherchieren. Auch das Ansehen von Berufsbild- und Branchenvideos oder die Unterstützung beim Eintragen in Jobbörsen ist so möglich. Und natürlich lassen sich via Zoom auch wunderbar Bewerbungsgespräche trainieren.

Ich empfehle, den Erstkontakt zum Beratenden per Telefon herzustellen. In diesem Telefonat können Sie, neben einer Aufwärmphase mit Kennenlernen und terminlichen Absprachen, auch Infos zu Abläufen und Technik klären.

Das Arbeitsbuch mit auszufüllenden PDFs!
Bei einer Online-Beratung arbeite ich z.B. mit den Arbeitsblättern Koffer-Strategie, 44-Grundfähigkeiten, Kenntnisübersicht, Werteprofil und Zielgruppenermittlung aus meinem E-Book „Es gibt Arbeit! Materialbuch für Arbeitsmarktprojekte“. Das Arbeitsbuch ist als E-Book im PDF-Format konzipiert – demnächst gibt es zusätzlich die wichtigsten Arbeitsblätter als auszufüllende Formulare. Mit dem kostenfreien Acrobat Reader können Teilnehmende jetzt schon einzelne Arbeitsblätter gleich am Rechner ausfüllen und per Zoom oder Mail dem Jobcoach zurückschicken.

Sie haben das Arbeitsbuch schon gekauft und möchten die Arbeitsblätter als einzelne Dateien haben? Schreiben Sie uns einfach eine E-Mail!

Mit Grüßen aus dem Ruhrgebiet

Reinhard Kröger

Hier der Link zum Video: Wie funktioniert Online Joboaching?

 

 

 

Unsicherheiten von Jobcoaches und DozentInnen – was tun?

Herausfordernde Gruppenmitglieder, Motivationsprobleme der Teilnehmenden, strukturelle Probleme oder die Frage nach der eigenen Rolle führen immer wieder zu Unsicherheiten bei Jobcoaches und DozentInnen. Wie können Sie als Profi in Arbeitsmarktprojekten Ihre eigene Sicherheit stärken?

Aus meiner Erfahrung helfen da verschiedene Puzzleteile:

  • gründliche Vorbereitung von Beratungs- und Unterrichtstagen (Vorbereitung gibt Sicherheit!)
  • Authentizität (Link zum Beitrag)
  • Ziele sollten mit Träger geklärt sein (keine unerreichbaren Ziele akzeptieren!)
  • gutes Material (Link zum Materialbuch)
  • auf den eigenen Energiehaushalt achten (Ruhezeiten, Sport)
  • kollegiale Zusammenarbeit mit anderen Coaches (Rückhalt sichern)
  • ständig eigene Weiterbildung betreiben
  • das Schutzschild-Prinzip einsetzen (Link zum Beitrag )
  • mit Widerständen in der Gruppe umgehen lernen (Link zum Video)
  • sich intensiv und immer wieder mit dem Thema Selbstwert beschäftigen
  • nicht ungeprüft alle Aufträge annehmen, auch mal „nein“ sagen.
  • Räume und Technik überprüfen und gegebenenfalls verändern/in Ordnung bringen

Viele Faktoren tragen zur Stärkung der eigenen Sicherheit bei. Natürlich können Sie nicht das gesamte Umfeld kontrollieren, und es entstehen auch immer unvorhergesehene Situationen. Aber wenn Sie einige der oben genannten Punkte berücksichtigen (zum Beispiel Vorbereitung, Authentizität oder das Schutzschild-Prinzip), kommen Sie schon ziemlich weit! Das kann ich Ihnen versprechen.

Mit herzlichem Gruß,
Ihr Reinhard Kröger

 

Die richtigen Fragen beantworten!

Manchmal stellen zu Beratende im Jobcoaching die „falschen“ Fragen. Das sind Fragen, die bei der Jobsuche nicht weiter helfen, weil sie auf unrealistischen Vorstellungen aufbauen, zum Beispiel: „Wie kann ich ohne Ausbildung 5.000,-€ netto verdienen?“

Andere haben eine gute Ausbildung und schließen von vornherein bestimmte Branchen, Umzug oder Zeitarbeit aus, sie fragen: „Haben Sie nicht einen Job für mich, genauso wie ich ihn vorher hatte?“ Und manche können ihre berufliche Richtung nicht präzise benennen, ihre Fragen enden mit „…einfach irgendeinen Job.“

Wie falsche Fragen in die Irre führen können, sehen Sie an folgendem Beispiel: Der Unternehmensberater Mike Kami arbeitete mit einer Gruppe von Coca-Cola-Managern an ihrem Plan, eine neue Cola einzuführen. Die Unternehmensleiter hatten Mike gesagt, die Frage wäre, wie man den Geschmack der Cola noch verbessern könnte. Sie führten mehrere Geschmackstests durch, fanden eine neue Formel, die besser schmeckte als die ursprüngliche Coca-Cola und führten kurz darauf die neue Cola ein. Und dann gerieten sie in eines der größten Marketingdebakel aller Zeiten. Sie baten Mike zu einer weiteren Planungssitzung. „Sie haben bestimmt die falsche Frage gestellt“, sagte Mike zu ihnen. Sie fanden heraus, dass die Frage „Wie kann Coca-Cola noch besser schmecken?“ nicht zielführend war. Viel wichtiger waren Fragen wie: Warum greifen Kunden zu unserem Produkt? Was unterscheidet uns von anderen Erfrischungsgetränken? Und die Kunden liebten nun mal den speziellen Coca-Cola Geschmack, der sich von anderen Getränken abhob. Die sofortige Rückkehr zum vertrauten Geschmack ermöglichte es der Coca-Cola-Company, sich nach diesem Rückschlag recht schnell wieder zu erholen. (nach Bob Buford: Halbzeit)

Ihre Aufgabe als Jobcoach in der beruflichen Orientierung ist es, zusammen mit dem zu Beratenden die „richtigen“ Fragen zu finden und dann zu beantworten. Passendere Fragen sind zum Beispiel: Was habe ich für ein Potenzial? Welche Möglichkeiten gibt es? Wer könnte mein Angebot brauchen? Ein intensives Profiling mit den richtigen Tools ist deshalb unverzichtbar. Sie können so Fähigkeiten und Kenntnisse des zu Beratenden präzise identifizieren und gemeinsam herausfinden, was für ein Angebot er machen kann.

Mehr dazu im folgendem Blogartikel: Basiswissen für Jobcoaches