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Poster: Think outside the box

Was zeichnet gute Jobcoaches aus?

Welche Kompetenzen sind als Jobcoach gefragt und welche Ihrer Fähigkeiten sollten Sie besonders trainieren? Sieben Punkte halte ich bei der Tätigkeit in Arbeitsmarktprojekten für unverzichtbar:

  1. Gute Jobcoaches haben auch außerhalb des Jobcoachings Berufserfahrung! Sie kennen verschiedene Arbeitssituationen und soziale Arbeitsbedingungen aus ihrer Berufspraxis, sie haben die „handwerklichen“ Fertigkeiten ihres Berufs erlernt und sich mit Gelingen und Scheitern auseinandergesetzt.
  2. Gute Jobcoaches sind echt! In der Echtheit und Identität des Beraters liegt, meiner Meinung nach, der Schlüssel: Gut ist, wenn Jobcoaches sich offen und ehrlich als Wegbegleiter bei der Arbeitssuche präsentieren, als Scout, der auch nicht alles weiß, und als normaler Mensch mit Stärken und Schwächen.
  3. Gute Jobcoaches sind empathisch! Empathie bezeichnet die Fähigkeit und Bereitschaft, Empfindungen, Emotionen, Gedanken, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu erkennen, zu verstehen und nachzuempfinden (Wikipedia). Ein Merkmal eines guten Coaches ist die Fähigkeit, aktiv zuzuhören und das, was er hört, in das Gespräch mit den Teilnehmenden einzubringen.
  4. Gute Jobcoaches denken beim Profiling und bei der Jobsuche kreativ Reinhard K. Sprenger sagt: Kreativität heißt: dasselbe sehen, wie alle anderen – aber etwas anderes dabei zu denken. Genau darum geht es auch in der Beratung: Wir sehen eine bestimmte Person mit einem ganz bestimmten Lebenslauf. Mit Hilfe von Kreativitätstechniken (siehe Materialbuch) erarbeiten wir dann neue Berufsoptionen, bei denen Persönlichkeit, Kenntnisse und Berufserfahrung der zu Beratenden auch anders eingesetzt werden können als bisher.
  5. Gute Jobcoaches entwickeln Biss und Energie bei der Jobakquise! Jobakquise ist Bewerbermarketing, das heißt, es gelten die Gesetze des Verkaufens. Um erfolgreich zu sein, werden Sie dabei immer wieder mit Ihrem Anliegen auf unbekannte Menschen zugehen. Für diese Aufgabe müssen Sie sich entscheiden, motivieren und sich aus Ihrer Komfortzone herausbewegen. Nur so kann die Akquise von Praktikumsplätzen und die erfolgreiche Vermittlung gelingen.
  6. Gute Jobcoaches lassen ihren Teilnehmenden Freiraum! Die Entscheidung über Jobaufnahme, Berufswechsel etc. trifft glücklicherweise der Teilnehmende selbst. Er oder sie trägt letztlich die Verantwortung und muss die Konsequenzen tragen. Eine Weiterbildung in Gesprächsführung ist oft hilfreich für eine gute Beratung.
  7. Gute Jobcoaches lernen weiter! Neue Berufsbilder, Telefontraining, Technik und psychologische Faktoren beim Online-Jobcoaching…, es gibt so viel dazuzulernen. James Marcus Bach plädiert in seinem Buch “Die Freibeuter Strategie“ für gewohnheitsmäßiges Lernen und schlägt vor, eine „Schatzkarte“ zu erstellen, also eine Übersicht dessen, was man in Zukunft in verschiedenen Bereichen alles erlernen möchte.

Was denken Sie – was macht einen guten Jobcoach noch aus? Ich freue mich über Ihren Kommentar!


Lesen Sie hier weiterführende Beiträge von mir zum Thema:

Kreativität bei der Jobsuche

Jobakquise ist Verkauf

Echt sein – wichtig für den Beratungserfolg

Lebenslanges Lernen

Ein schlüssiges Vermittlungskonzept für Arbeitsmarktprojekte

Wie sieht eigentlich ein schlüssiges Vermittlungskonzept für Arbeitsmarktprojekte aus?

Ob Arbeitsmarktprojekte erfolgreich sind, hängt von vielem ab. Diese vier Faktoren können Sie als Trainer allerdings mit beeinflussen:

    • Ihre Arbeitsweise
    • die Organisation des Projekts
    • die Motivation der Teilnehmer
    • das Vermittlungskonzept

Funktionierende Vermittlungskonzepte bestehen meiner Ansicht nach aus

        • einem einfachen und trotzdem aussagefähigen Profiling
        • agiler Arbeitsvermittlung
        • und einer präzisen Arbeitgeberauswahl

Über das Profiling habe ich an dieser Stelle mehr geschrieben. Der Begriff „Agile Arbeitsvermittlung“ kommt eigentlich aus der agilen Softwareentwicklung. Ich habe ihn übernommen und auf Arbeitsmarktprojekte übertragen. (hier der Link)

Agile Arbeitsvermittlung…

      • ist flexibel, nicht an Berufen klebend
      • orientiert sich an Möglichkeiten, nicht an Defiziten
      • beinhaltet berufliches Querdenken
      • beruht auf Trial and Error, also Versuch und Irrtum beim ständigen Abgleich von BewerberInnen-Profil und Arbeitgeberbedarf

Für eine präzise Arbeitgeberauswahl bitte folgende Punkte beachten:

  • die Zielgruppe sollte präzise ermittelt werden (mehr)
  • die Unternehmensgröße sollte zum Profil des Teilnehmenden passen (mehr)
  • die Unternehmenswerte sollten zum Profil des Teilnehmenden passen (mehr)

Übrigens: Wenn Sie Material für den Einsatz in Arbeitsmarktprojekten suchen, das nach einem solchen schlüssigen Konzept aufgebaut ist, dann schauen Sie bitte hier.

Den Link zum passenden Video finden Sie hier

Mit herzlichen Grüßen aus dem Ruhrgebiet,

Reinhard Kröger

Bild Erfolgskurve

Gute Vermittlungsquote in Arbeitsmarktprojekten!

Oft stellt sich in Arbeitsmarktprojekten die Frage: Welche Faktoren beeinflussen den Vermittlungserfolg?

Erfolgreiche Vermittlung hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Den Vermittlungserfolg beeinflussen vor allem:

  1. der/die TrainerIn/BeraterIn in einer Maßnahme
  2. das Konzept des Projekts
  3. der Bildungsträger/Träger der Veranstaltung
  4. die Teilnehmenden
  5. die Wirtschaftslage und der Arbeitsmarkt
  6. der Auftraggeber des Arbeitsmarktprojektes
  7. die politischen Rahmenbedingungen

Welcher dieser Faktoren beeinflusst eine Vermittlungsquote am stärksten?
Das ist nicht einfach zu beantworten. Untersuchungen decken in der Regel nur Teilbereiche ab. Es gibt aber Faktoren, die Sie ganz konkret beeinflussen können, das sind die ersten vier Punkte. Für diese Punkte habe ich Ihnen eine praxisorientierte Checkliste erstellt.

1. Der Berater/die Beraterin

  • Ausbildung und Begabung?
  • Berufserfahrung ?
  • Training durch Seminare und Schulungen?
  • Bewusstsein für Identität und Selbstwahrnehmung?

2. Konzept des Projekts

  • fühlt es sich an wie Schule?
  • gibt es nur Unterricht oder auch Aktionsphasen?
  • gibt es aktive Jobakquise und Kontakt zu Firmen?
  • passen die Unterrichts- und Arbeitszeiten zur Leistungsfähigkeit der Zielgruppe?
  • ist geeignetes Material vorhanden?

3. Bildungsträger/Träger der Veranstaltung

  • flexible Organisation beim Träger?
  • pfiffige Auftaktveranstaltung?
  • sind die Räume freundlich und geeignet?
  • gibt es ein schlüssiges Vermittlungskonzept?
  • können Jobcoaches und Dozenten ihre Vorschläge einbringen?
  • wird Teambuilding der Berater und Dozenten ermöglicht?

4. TeilnehmerInnen des Arbeitsmarktsprojekts

  • geeignete Teilnehmerauswahl (werden Standards eingehalten, z.B. EDV-Grundkenntnisse, Sprachkenntnisse)?
  • halbwegs homogene Teilnehmergruppen?
  • sind Motivationsanreize für TeilnehmerInnen gegeben?
  • wird ein respektvoller Umgang mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern gepflegt?

Eine Online-Schulung für Jobcoaches stelle ich Ihnen hier vor!