Wie wichtig ist der richtige Job?
Was wäre eigentlich, wenn Jennifer Aniston Fahrradkurier geblieben wäre, Jeff Bezos McDonalds-Mitarbeiter und Miroslav Klose Zimmermann?
Die Welt hätte einiges vermisst: schöne Filme zum Beispiel, Amazon-Pakete und guten Fußball. Es ist wichtig, dass Menschen ihr eigenes Potential entdecken und einsetzen. Wenn sie dann am richtigen Platz sind, fühlen sie sich wohler und arbeiten viel effektiver. Als Jobcoaches sollten wir ihnen helfen, genau diesen Platz auch zu finden.
Tom DeMarco und Timothy Lister beschreiben in ihrem Buch „Wien wartet auf Dich! Der Faktor Mensch im DV-Management“ die Ergebnisse von Programmierwettbewerben, zu denen sie einmal jährlich Programmierer großer Firmen einluden. Alle Teilnehmenden arbeiteten an ihrem Arbeitsplatz mit ihren eigenen Programmier-Tools an den gleichen Aufgaben. Die Autoren wollten wissen, wie groß die Unterschiede in der Produktivität unter möglichst normalen Bedingungen sind. Was glauben Sie: Wie viel schneller waren die „besten“ Programmierer als ihre langsamsten Kollegen? Sie werden überrascht sein: Sie waren bis zu 1.000 Prozent schneller (bei gleicher Fehlerfreiheit), das heißt zehn Mal so effektiv!
Am richtigen Arbeitsplatz zu sein ist deswegen so wichtig, weil Menschen woanders vielleicht zehnmal so effektiv sein könnten wie in einer falschen Umgebung. Und es gibt noch andere Gründe: In einer großen Studie über Angestellte des öffentlichen Dienstes in England (Whitehall-Studie) kam man zu einer fast unglaublichen Schlussfolgerung: Für die Frage, ob jemand ernsthaft krank wird, ist der berufliche Status von vier Mal so großer Bedeutung wie die medizinischen Werte. Der Status war stark mit der Möglichkeit von Kontrolle über die eigene Arbeit verbunden. Menschen, die zufrieden mit ihrem Job sind und viel Gestaltungsspielraum haben, leben viel gesünder!
Die richtige Nische finden
Es geht also darum, für die Jobsuchenden, die Sie beraten, die richtige Nische zu finden. Bas Kast schreibt in seinem Buch „Und plötzlich macht es KLICK!“ dazu:
„Weil die Nische also nicht vorbeigeflogen kommt und nur in den seltensten Fällen spontan an die Tür klopft, muss man tätig werden. Man muss offen sein für das Unbekannte und mit verschiedenen Berufsrichtungen experimentieren, sei es in der Freizeit, sei es »offiziell« als Hospitant, Praktikant, freier Mitarbeiter, Assistent …“
Im Folgenden habe ich einige Anregungen für Sie aufgelistet, die Ihnen helfen, die richtige Nische für Jobsuchende zu finden:
- Was ist eigentlich mein „Traumberuf“? (zum Blogbeitrag)
- Wie finde ich den richtigen Job für mich? (zum Blogbeitrag)
- Das Arbeitsblatt Lebensthemen hilft dabei, sich Gedanken über die Schwerpunkt-Themen zu machen, für die sich jemand interessiert.
Den richtigen Job zu haben und in der richtigen Nische gelandet zu sein, fühlt sich gut an! Wie sagte noch der Adler im „Hobbit“ von J. R. R. Tolkien: „Wir haben einen schönen Morgen und einen angenehmen Wind. Was ist besser als Fliegen?“
Das Potenzial, das in der Arbeitswelt brachliegt, ist groß! Gute Jobcoaches und DozentInnen können einiges daran ändern.