Die richtigen Fragen beantworten!

Manchmal stellen zu Beratende im Jobcoaching die „falschen“ Fragen. Das sind Fragen, die bei der Jobsuche nicht weiter helfen, weil sie auf unrealistischen Vorstellungen aufbauen, zum Beispiel: „Wie kann ich ohne Ausbildung 5.000,-€ netto verdienen?“

Andere haben eine gute Ausbildung und schließen von vornherein bestimmte Branchen, Umzug oder Zeitarbeit aus, sie fragen: „Haben Sie nicht einen Job für mich, genauso wie ich ihn vorher hatte?“ Und manche können ihre berufliche Richtung nicht präzise benennen, ihre Fragen enden mit „…einfach irgendeinen Job.“

Wie falsche Fragen in die Irre führen können, sehen Sie an folgendem Beispiel: Der Unternehmensberater Mike Kami arbeitete mit einer Gruppe von Coca-Cola-Managern an ihrem Plan, eine neue Cola einzuführen. Die Unternehmensleiter hatten Mike gesagt, die Frage wäre, wie man den Geschmack der Cola noch verbessern könnte. Sie führten mehrere Geschmackstests durch, fanden eine neue Formel, die besser schmeckte als die ursprüngliche Coca-Cola und führten kurz darauf die neue Cola ein. Und dann gerieten sie in eines der größten Marketingdebakel aller Zeiten. Sie baten Mike zu einer weiteren Planungssitzung. „Sie haben bestimmt die falsche Frage gestellt“, sagte Mike zu ihnen. Sie fanden heraus, dass die Frage „Wie kann Coca-Cola noch besser schmecken?“ nicht zielführend war. Viel wichtiger waren Fragen wie: Warum greifen Kunden zu unserem Produkt? Was unterscheidet uns von anderen Erfrischungsgetränken? Und die Kunden liebten nun mal den speziellen Coca-Cola Geschmack, der sich von anderen Getränken abhob. Die sofortige Rückkehr zum vertrauten Geschmack ermöglichte es der Coca-Cola-Company, sich nach diesem Rückschlag recht schnell wieder zu erholen. (nach Bob Buford: Halbzeit)

Ihre Aufgabe als Jobcoach in der beruflichen Orientierung ist es, zusammen mit dem zu Beratenden die „richtigen“ Fragen zu finden und dann zu beantworten. Passendere Fragen sind zum Beispiel: Was habe ich für ein Potenzial? Welche Möglichkeiten gibt es? Wer könnte mein Angebot brauchen? Ein intensives Profiling mit den richtigen Tools ist deshalb unverzichtbar. Sie können so Fähigkeiten und Kenntnisse des zu Beratenden präzise identifizieren und gemeinsam herausfinden, was für ein Angebot er machen kann.

Mehr dazu im folgendem Blogartikel: Basiswissen für Jobcoaches

 

Cover Es gibt Arbeit! Materialbuch für Arbeitsmarktprojekte Reinhard Kröger

„Es gibt Arbeit!“ jetzt komplett neu!

Es ist so weit: „Es gibt Arbeit!“, das Materialbuch für Arbeitsmarktprojekte, ist jetzt in komplett überarbeiteter neuer Auflage erschienen. Das Update ist auf 166 Seiten prall gefüllt mit Übungen, Arbeitsblättern und Anleitungen.

Sie finden im Materialbuch z.B.:

  • ein umfangreiches Profiling mit Fähigkeitsprofil, Kenntnisseübersicht, Werteprofil und Zielgruppenermittlung
  • umfassendes Material zur Jobakquise,  Internetrecherche, E-Mail-Bewerbung, Arbeitgeber-Ansprache
  • ein komplettes Motivationstraining mit vielen Übungen und Arbeitsblättern
  • spezielles Material für Jobcoaches und DozentInnen, z. B. zu den Themen Umgang mit Widerständen, Live-Trainings …
  • Sonderteil U25 mit ausführlichem Berufsinteressenprofil
  • Sonderteil 50Plus mit speziellem Training für berufserfahrene Jobsuchende

Mein Tipp: Testen Sie das Material doch mit den Basics für Jobcoaches, hier das Video dazu.

Einfacher Einsatz im Unterricht:

Das E-Book „Es gibt Arbeit! Materialbuch für Arbeitsmarktprojekte“ ist im PDF-Format erstellt. So können Sie es auf allen Geräten lesen (z. B. Handy, Tablet, Notebook, PC), Arbeitsblätter nach Wunsch ausdrucken, den Inhalt mit dem Beamer an die Wand werfen und es in Einzelberatung, Gruppenveranstaltungen und beim Online-Coaching (Ausfüllen von Arbeitsblättern mit Acrobat-Reader) verwenden.

Warum gibt es eine neue Version?
Ich habe den Fokus des Materialbuches nun noch stärker auf die Handhabung für Jobcoaches und TrainerInnen verlagert. Das Buch hat einige zusätzliche Arbeitsblätter dazubekommen, viele wurden aus der Praxis heraus inhaltlich überarbeitet. Freuen Sie sich zudem auf ein frisches Design! Der inhaltliche Schwerpunkt ist geblieben: Vermittlung in (passende) Arbeit für Teilnehmende in Arbeitsmarktprojekten, unabhängig von Herkunft, Qualifikationsniveau oder Alter.

Meine Beobachtung ist: Mit diesen Übungen, die in der Praxis entstanden sind und Schritt für Schritt vorgehen, wird die Atmosphäre und die Effektivität in Arbeitsmarktprojekten nachhaltig positiv beeinflusst!

Wichtiger Hinweis: Das Materialbuch „Es gibt Arbeit!“ und die „Basics für Jobcoaches“ werden nicht mehr vertrieben bzw. nicht mehr neu aufgelegt. Einzelne Exemplare können gegen Nachweis einer Spende in beliebiger Höhe an Opportunity-International Deutschland per E-Mail bei uns angefordert werden. Hier die E-Mail-Adresse: info@jobtrainer-blog.de

Spielbrett Gesellschaftsspiel

Soziale Spielregeln für Azubis (und U25)

Wer in U25 Arbeitsmarktprojekten unterrichtet, merkt schnell, dass die TeilnehmerInnen über wenig Erfahrung mit den Abläufen und Üblichkeiten in Betrieben verfügen. Dies kann eine Ausbildung oder selbst ein Praktikum scheitern lassen.

Abhilfe bietet hier ein Buch von Ingrid Ehlers und Regina Schäfer: „Die wichtigsten Spielregeln für Azubis“. Im Betriebsalltag müssen die unterschiedlichsten Dinge beachtet werden: Höflicher Umgang mit Kunden, Respektieren der „Reviere“ der Mitarbeiter, Umgang mit der Hierarchie, Grüßen, um Hilfe bitten und sich bedanken, Körperhaltung und Gesten, Verhalten bei Feiern und Betriebsausflügen, Kleidung, Telefonverhalten, Smalltalk…

Für diese „Standardsituationen“ geben Ehlers und Schäfer gute Tipps, erklären gründlich, warum diese und jene Umgangsformen zu empfehlen sind, wie bestimmtes Verhalten auf Außenstehende wirkt und welche Konsequenzen es hat. Man merkt am Sprachstil, dass sie auch Seminare für Azubis machen und sich in die Gedankenwelt dieser Altersgruppe gut hineinversetzen können.

Mein Tipp für Berater und Trainer: Mit den praktischen Beispielen samt Lösungen aus dem Buch, z. B. zum Thema Teamwork oder Kritikfähigkeit, können Sie überzeugende Beratungseinheiten oder Unterrichtsinhalte gestalten. Auch als Vorlage für Video-Trainings eignen sich die Situationen aus dem Buch. 5 Tests zu den beschriebenen Themen runden das Ganze ab.

Fazit: Sehr zu empfehlen, denn, wie es im Buch heißt: „Schulnoten sind nicht alles… soziale Kompetenz nützt“!

Ingrid Ute Ehlers/Regina Schäfer
Bin gut angekommen 🙂
Die wichtigsten sozialen Spielregeln für Azubis
228 Seiten, 2014, BW-Verlag
ISBN: 978-3-8214-7687-2

Hier einige Artikel zum Thema Azubis/U25 zum Vertiefen:

Was ist eigentlich mein Traumjob?
Wichtige Internetseiten für die Ausbildungssuche
Material für die Arbeit mit U25-Teilnehmenden