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Nur 14% der Arbeitnehmer sind zufrieden mit ihrem Job!

Nur 14% der Arbeitnehmer sind hoch motiviert und zufrieden mit ihrem Job. 23% haben sogar innerlich gekündigt. Das sind die Ergebnisse der neuesten Gallup-Umfrage. Warum ist das so?

Neben dem Fehlverhalten von Führungskräften, das die Studie klar als einen wichtigen Faktor herausarbeitet, stellt sich für mich die Frage, ob nicht auch viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen einfach am falschen Platz sind.

Passt der Job zu meinen Fähigkeiten, meinem persönlichen Profil und meinen Interessen?
Diese Frage wird in Deutschland meiner Meinung nach zu wenig gestellt. „Ich habe einen Job und verdiene Geld, und alles andere ist mir egal“, diese Aussage höre ich immer wieder. Die Spätfolgen dieser Denkweise sind oft Dauerarbeitslosigkeit und gesundheitliche Schäden. Deshalb ist es wichtig, die Frage nach dem eigenen beruflichen Profil zu beantworten. Erst, wenn ich mein Profil kenne, kann ich sinnvoll nach dem nächsten Job suchen und Selbstmarketing betreiben – oder feststellen, dass mein momentaner Job der Richtige ist.

An dieser Stelle sind auch Berufsberater, Jobcoaches und Arbeitsvermittler gefragt. Diese sollten genaue Kenntnisse über Profiling, Fähigkeitsprofile, Kenntnisse, Werteprofile u. a. haben. Das Niveau in diesem Bereich lässt sich sicherlich noch steigern. Aber auch die Menschen, die eine neue Berufsrichtung suchen oder mit ihrer Situation unzufrieden sind, tragen Verantwortung. Man muss sich auch beraten lassen wollen! Da ist in unserem Land ein Wechsel der Denkweise und der Alltagspraxis notwendig. Es muss normal werden, bei Berufswahl oder Jobwechsel mal jemand zu fragen, der sich auskennt;-).

Was denken Sie? Ich freue mich über Kommentare.

Reinhard Kröger

 

Mehr zum Thema:

Wie finde ich den richtigen Job?  Hier der Link: https://jobtrainer-blog.de/?p=942

Traumberuf? Hier der Link: https://jobtrainer-blog.de/?p=2410

 

 

 

 

Mausefalle

Es ist gefährlich, den falschen Job zu haben!

In einer großen Studie über Angestellte des Öffentlichen Dienstes in England (Whitehall-Studie) kam man zu einer fast unglaublichen Schlussfolgerung: Für die Frage, ob jemand ernsthaft krank wird, ist sein beruflicher Status von größerer Bedeutung als seine medizinischen Werte im Bereich Gewicht, Rauchen oder Blutdruck!

Ein Angestellter, der weiter unten in der Hierarchie angesiedelt war (z. B. ein Hausmeister), hatte ein fast viermal so hohes Risiko zu erkranken als ein Staatssekretär, der in der Hierarchie der Angestellten des Öffentlichen Dienstes an der Spitze steht.

Wie kann das sein? Wir hören immer nur, dass unser Gesundheitsrisiko mit unserem Verhalten zusammenhängt, z. B. ob wir Sport treiben etc. Sicherlich ist das auch richtig, aber ein stark vernachlässigter Bereich ist die Zufriedenheit mit dem Beruf, die Frage, welcher Art von Stress Sie ausgesetzt sind und ob Sie in Ihrem Job Situationen beeinflussen können. Einer der wichtigsten Unterschiede zwischen Hausmeistern und Staatssekretären scheint mir der Unterschied in den beruflichen Handlungsmöglichkeiten zu sein. Ein hoher Beamter kann sein Berufsumfeld beeinflussen, kann also seine Situation zum Teil an seine Bedürfnisse anpassen. Er hat ein hohes Ansehen und zusätzlich mehr finanzielle Möglichkeiten. Viele Hausmeister (z. B. an Schulen) sind häufig unter Druck, haben Konflikte mit den Nutzern von Gebäuden, ihr Status ist nicht so hoch angesehen und Anweisungen werden „von oben“ an sie heruntergegeben.

Fazit: Es ist gut und gesund, nicht irgendeinen Job zu machen. Suchen Sie sich eine Jobsituation, die zu Ihnen passt und die Sie beeinflussen können! Denn es geht nicht darum, dass Sie irgendeinen Job  haben, sondern darum, dass Sie den richtigen Job haben. Natürlich kann das für eine bestimmte Person in einem bestimmten Arbeitsumfeld auch der Job als Hausmeister  sein. 😉

Ich freue mich auf Ihre Kommentare!

Mit freundlichem Gruß

Reinhard Kröger

(Whitehall Studie: Matt Ridley in Buckingham/Clifton:Entdecken Sie Ihre Stärken jetzt, Campus Verlag)

Mann mit Fernglas

Wie werden wir in der Zukunft arbeiten?

Die Arbeitswelt verändert sich. Wer wissen will, wie wir morgen arbeiten werden und wie man sich schon heute darauf vorbereiten kann, sollte das Buch „Job Future – Future Jobs“ von Lynda Gratton lesen.

In Kontakt mit vielen Experten überall auf der Welt hat sie die wesentlichen Veränderungsfaktoren erkundet und gleichzeitig dazu passend lösungsorientierte Job-Strategien erarbeitet. Das sind vor allem:

  1. Trainieren und üben, um sich in seiner Fachrichtung zum Meister/zur Meisterin zu entwickeln
  2. Mit mehreren zusammen in einem Dienstteam (Aufgebot) arbeiten
  3. Geeigneten Verbänden und Interessengruppen beitreten
  4. Zuhause sich ein bestätigendes/unterstützendes Umfeld aufbauen (Freundschaften, Lebensgemeinschaften)
  5. Lebenslang lernen und international denken

Diese Strategien werden sehr ausführlich erklärt, z. B. beschreibt die Autorin, wie man ein Dienstteam (Aufgebot) zusammenstellt und erklärt, wie ein unterstützendes Umfeld aussehen könnte, das die eigenen Wünsche für Kommunikation und Nähe berücksichtigt. Es geht der Autorin sichtlich nicht nur um Jobgestaltung, sondern immer auch um Lebensgestaltung.
Die Bereitschaft, sich durch ein umfangreiches Grundlagenbuch zu arbeiten, muss allerdings gegeben sein. Dafür wird der Leser mit frischen, zukunftsorientierten Erkenntnissen und praktischen Beispielen rund um den Globus belohnt.

Lynda Gratton
Job Future – Future Jobs
Wie wir von der neuen Arbeitswelt profitieren
368 Seiten
Preis: 24.90 € (D)
ISBN 978-3-446-43009-9