Rechner und Materialien für Online-Coaching

Psychologische Faktoren beim Online-Jobcoaching

Online-Jobcoaching fordert die Teilnehmenden intensiver als ein Präsenz-Coaching. Für eine erfolgreiche Beratung sind folgende Faktoren zu bedenken: 

  1. Der Raum: Das „Betreten“ einer Plattform und eines virtuellen Raumes, den der Coach im Vorfeld des Coachings anlegt, ist ein wichtiger Schritt aus der Anonymität des Internets in eine persönliche Beratungssituation. Dieser Schritt benötigt auf beiden Seiten ein gewisses Vertrauen. Es handelt sich um einen datengeschützten Raum, zu dem jeweils nur bestimmte Personen Zugang haben. Dazu ist ein ausführliches Vereinbarungsgespräch, z. B. am Telefon, notwendig.
  2. Das Blickfeld: Videokonferenzen haben zwar den Vorteil, dass wir die Mimik und Gestik unseres Gegenübers sehen können, doch unser Blickfeld ist eingeschränkt. Beide Seiten können die Körpersprache der jeweils anderen Seite nicht so gut ausmachen. Das macht die Entstehung von Nähe schwieriger.
  3. Das Gehör: Durch die Einschränkung der visuellen Wahrnehmung bekommt das Gehör eine zentralere Funktion. Die menschliche Stimme wird unwillkürlich im Zusammenspiel verschiedener Funktionen erzeugt. Damit unterliegt sie dem Einfluss von körperlichen und seelischen Befindlichkeiten. Das sensible und geschulte Ohr nimmt diese Befindlichkeiten wahr und erhält dadurch Hinweise auf den seelisch-körperlichen Zustand, wie ihn ein Präsenzcoach normalerweise aus der Mimik und Gestik des Klienten abliest. Ein Profi sorgt aus diesen Gründen für bestmögliche Audioqualität. (nach Ideen von Anke Ulmer, Kommunikationscoach)
  4. Die Informationskanäle sind reduziert, es besteht die Möglichkeit der Missinterpretation von Nachrichten. Genaue Anleitungen, ausführliche Aufgabenbeschreibungen, die Nutzung von Arbeitsblättern und deutliche und langsame Sprache des Trainers/der Trainerin sind daher wichtig.
  5. Coach und Teilnehmende sind während des Coachings stark auf die Inhalte konzentriert, Pausen wie „Ich hol mir jetzt mal einen Kaffee“, zusätzliche Chatmöglichkeiten, Kommunikationsmöglichkeiten mit Icons u.a. sorgen für Entspannungsmomente und lockeren Smalltalk.
  6. Virtuelle Distanz bietet Schutz vor Gesichtsverlust und kann daher auch ein Vorteil sein. Probleme können eventuell leichter geäußert oder beschrieben werden als in der Präsenzsituation.
  7. Die erhöhte Aufmerksamkeit ist anstrengend. Die Teilnehmenden an einer Videokonferenz oder einem Online-Coaching müssen enorme Anstrengungen unternehmen, um sich ein umfassendes Bild von der Gesamtsituation zu machen, da die Kommunikationskanäle eingeschränkt sind. Deshalb sollten die Sitzungen, um produktiv zu sein, kürzer als in der Präsenzsituation ausfallen.

Sie möchten mehr zum Thema Online-Jobcoaching erfahren? Dann lesen Sie meinen Artikel zum Thema oder schauen sich das Grundlagen-Video dazu an.

 

Poster: Think outside the box

Was zeichnet gute Jobcoaches aus?

Welche Kompetenzen sind als Jobcoach gefragt und welche Ihrer Fähigkeiten sollten Sie besonders trainieren? Sieben Punkte halte ich bei der Tätigkeit in Arbeitsmarktprojekten für unverzichtbar:

  1. Gute Jobcoaches haben auch außerhalb des Jobcoachings Berufserfahrung! Sie kennen verschiedene Arbeitssituationen und soziale Arbeitsbedingungen aus ihrer Berufspraxis, sie haben die „handwerklichen“ Fertigkeiten ihres Berufs erlernt und sich mit Gelingen und Scheitern auseinandergesetzt.
  2. Gute Jobcoaches sind echt! In der Echtheit und Identität des Beraters liegt, meiner Meinung nach, der Schlüssel: Gut ist, wenn Jobcoaches sich offen und ehrlich als Wegbegleiter bei der Arbeitssuche präsentieren, als Scout, der auch nicht alles weiß, und als normaler Mensch mit Stärken und Schwächen.
  3. Gute Jobcoaches sind empathisch! Empathie bezeichnet die Fähigkeit und Bereitschaft, Empfindungen, Emotionen, Gedanken, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu erkennen, zu verstehen und nachzuempfinden (Wikipedia). Ein Merkmal eines guten Coaches ist die Fähigkeit, aktiv zuzuhören und das, was er hört, in das Gespräch mit den Teilnehmenden einzubringen.
  4. Gute Jobcoaches denken beim Profiling und bei der Jobsuche kreativ Reinhard K. Sprenger sagt: Kreativität heißt: dasselbe sehen, wie alle anderen – aber etwas anderes dabei zu denken. Genau darum geht es auch in der Beratung: Wir sehen eine bestimmte Person mit einem ganz bestimmten Lebenslauf. Mit Hilfe von Kreativitätstechniken (siehe Materialbuch) erarbeiten wir dann neue Berufsoptionen, bei denen Persönlichkeit, Kenntnisse und Berufserfahrung der zu Beratenden auch anders eingesetzt werden können als bisher.
  5. Gute Jobcoaches entwickeln Biss und Energie bei der Jobakquise! Jobakquise ist Bewerbermarketing, das heißt, es gelten die Gesetze des Verkaufens. Um erfolgreich zu sein, werden Sie dabei immer wieder mit Ihrem Anliegen auf unbekannte Menschen zugehen. Für diese Aufgabe müssen Sie sich entscheiden, motivieren und sich aus Ihrer Komfortzone herausbewegen. Nur so kann die Akquise von Praktikumsplätzen und die erfolgreiche Vermittlung gelingen.
  6. Gute Jobcoaches lassen ihren Teilnehmenden Freiraum! Die Entscheidung über Jobaufnahme, Berufswechsel etc. trifft glücklicherweise der Teilnehmende selbst. Er oder sie trägt letztlich die Verantwortung und muss die Konsequenzen tragen. Eine Weiterbildung in Gesprächsführung ist oft hilfreich für eine gute Beratung.
  7. Gute Jobcoaches lernen weiter! Neue Berufsbilder, Telefontraining, Technik und psychologische Faktoren beim Online-Jobcoaching…, es gibt so viel dazuzulernen. James Marcus Bach plädiert in seinem Buch “Die Freibeuter Strategie“ für gewohnheitsmäßiges Lernen und schlägt vor, eine „Schatzkarte“ zu erstellen, also eine Übersicht dessen, was man in Zukunft in verschiedenen Bereichen alles erlernen möchte.

Was denken Sie – was macht einen guten Jobcoach noch aus? Ich freue mich über Ihren Kommentar!


Lesen Sie hier weiterführende Beiträge von mir zum Thema:

Kreativität bei der Jobsuche

Jobakquise ist Verkauf

Echt sein – wichtig für den Beratungserfolg

Lebenslanges Lernen

Digitale Lesezeichen für Jobcoaches

Stellen Sie sich vor, das Internet wäre ein dickes Buch und Sie hätten keine Lesezeichen, also keine Marker, die Sie an wichtige Stellen erinnern.

Mit einer Sammlung von digitalen Lesezeichen/Bookmarks haben Sie als Jobcoach viel schnelleren Zugriff auf Jobbörsen, Weiterbildungsseiten, nützliche Tools, Branchenbücher, Ausbildungsbörsen etc.  Ich habe für Sie eine umfangreiche Sammlung von Internet-Adressen zu den oben genannten Themen zusammengestellt: http://e.pc.cd/4BbotalK

Achtung: Die Lesezeichendatei einfach nur anzuklicken, ist keine Lösung, denn dann erscheint nur eine riesige Liste. Für einen regelmäßigen übersichtlichen Zugriff bauen Sie die Internetadressen am besten in die Lesezeichen-Menüleiste in den Internetbrowser  Ihres Computers ein. Dazu laden Sie zuerst die Lesezeichendatei herunter und speichern Sie auf dem Desktop.

Im Folgenden finden Sie eine Beschreibung für den Einbau in die Menüleiste von drei häufig verwendeten Browsern:

  1. Google Chrome: gehen Sie in das Auswahlmenü (die 3 Punkte oben rechts), dann auf „Lesezeichen“, danach auf „Lesezeichen-Manager“, dort wieder in das Auswahlmenü (die 3 Punkte oben rechts), dann auf „Lesezeichen importieren“. Wählen Sie die Datei vom Desktop aus und klicken Sie sie an. Die importierten Lesezeichen erscheinen nun in einem Ordner. Wenn Sie darauf klicken, können Sie einzelne Unterordner oder Links in die Lesezeichen-Leiste des Browsers verschieben.
  2. Mozilla Firefox: gehen Sie im Menü (Drei Striche untereinander) auf „Bibliothek“ und dann auf „Lesezeichen“. Danach klicken Sie auf „Lesezeichen verwalten“, auf „Importieren und Sichern“, danach auf „Lesezeichen von HTML importieren“. Sie wählen die gespeicherte Datei aus und klicken sie an. Sämtliche Lesezeichen werden nun in einem Ordner in Ihrer Bibliothek gespeichert. Diese können Sie dann nach Bedarf an die Oberseite ihres Firefox-Fensters verschieben.
  3. Safari für Apple Rechner: zuerst die Menüleiste öffnen (Alt-Taste), dann gehen Sie auf den Reiter „Datei“, danach auf „Lesezeichen importieren“. Datei vom Desktop wählen und anklicken.

So sieht dann die Lesezeichen-Menüleiste im Browser aus

Weitere Informationen zur Nutzung von Lesezeichen mit den unterschiedlichen Browsern finden Sie unter den folgenden Links:

Was sind die Vorteile?

  • große Zeitersparnis
  • guter Überblick auch für neue KollegInnen
  • geeignete Ausgangsbasis für ganze Teams
  • weitere neue Adressen werden einfach in die Bookmarks eingepflegt

Falls Sie Ideen für Internet-Adressen haben, die unbedingt in meine Sammlung müssen, dann melden Sie sich gerne per Mail oder schreiben Sie einen Kommentar!

Mit Gruß aus dem Ruhrgebiet
Reinhard Kröger

P.S. Meine Videos u.a. zum Thema Internet-Jobbörsen finden Sie gleich hier!