Mausefalle

Es ist gefährlich, den falschen Job zu haben!

In einer großen Studie über Angestellte des Öffentlichen Dienstes in England (Whitehall-Studie) kam man zu einer fast unglaublichen Schlussfolgerung: Für die Frage, ob jemand ernsthaft krank wird, ist sein beruflicher Status von größerer Bedeutung als seine medizinischen Werte im Bereich Gewicht, Rauchen oder Blutdruck!

Ein Angestellter, der weiter unten in der Hierarchie angesiedelt war (z. B. ein Hausmeister), hatte ein fast viermal so hohes Risiko zu erkranken als ein Staatssekretär, der in der Hierarchie der Angestellten des Öffentlichen Dienstes an der Spitze steht.

Wie kann das sein? Wir hören immer nur, dass unser Gesundheitsrisiko mit unserem Verhalten zusammenhängt, z. B. ob wir Sport treiben etc. Sicherlich ist das auch richtig, aber ein stark vernachlässigter Bereich ist die Zufriedenheit mit dem Beruf, die Frage, welcher Art von Stress Sie ausgesetzt sind und ob Sie in Ihrem Job Situationen beeinflussen können. Einer der wichtigsten Unterschiede zwischen Hausmeistern und Staatssekretären scheint mir der Unterschied in den beruflichen Handlungsmöglichkeiten zu sein. Ein hoher Beamter kann sein Berufsumfeld beeinflussen, kann also seine Situation zum Teil an seine Bedürfnisse anpassen. Er hat ein hohes Ansehen und zusätzlich mehr finanzielle Möglichkeiten. Viele Hausmeister (z. B. an Schulen) sind häufig unter Druck, haben Konflikte mit den Nutzern von Gebäuden, ihr Status ist nicht so hoch angesehen und Anweisungen werden „von oben“ an sie heruntergegeben.

Fazit: Es ist gut und gesund, nicht irgendeinen Job zu machen. Suchen Sie sich eine Jobsituation, die zu Ihnen passt und die Sie beeinflussen können! Denn es geht nicht darum, dass Sie irgendeinen Job  haben, sondern darum, dass Sie den richtigen Job haben. Natürlich kann das für eine bestimmte Person in einem bestimmten Arbeitsumfeld auch der Job als Hausmeister  sein. 😉

Ich freue mich auf Ihre Kommentare!

Mit freundlichem Gruß

Reinhard Kröger

(Whitehall Studie: Matt Ridley in Buckingham/Clifton:Entdecken Sie Ihre Stärken jetzt, Campus Verlag)

2 Kommentare
  1. Brigitta
    Brigitta sagte:

    Hallo Reinhard,

    das kann ich nur bestätigen. In sämtlichen Studien zum Stressfaktor Arbeit steht beschrieben, dass es ein hoher Stressfaktor für den Arbeitnehmer ist, wenig Möglichkeiten der Einflussnahme im Tätigkeitsfeld zu haben. Mitsprache- und Entscheidungsrechte stärken den Berufstätigen, d.h.schützen vor Stresssymptomen und somit auch vor stressbedingten Erkrankungen. Gruß Brigitta

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